Besondere Gottesdienste im Kirchenjahr

Advent

Advent ist die Vorbereitungszeit auf das Kommen Jesu Christi. Mit dem 1. Advent beginnt das neue Kirchenjahr, also schon einige Zeit vor dem 1. Januar. Das Wort „Advent“ bedeutet auf deutsch: Ankunft. Der Advent ist somit Vorbereitungszeit auf die Feier der Geburt Jesu. Advent hat noch eine weitere Bedeutung: Wir blicken auf die Wiederkunft Christi am Ende der Zeiten. Der Advent beginnt am 4. Sonntag vor Weihnachten, also vor dem 25. Dezember. Wenn der 4. Advent auf den Heiligen Abend fällt, dauert die Adventszeit nur drei Wochen. Fällt der Weihnachtstag auf einen Sonntag, ist der Advent eine Woche länger. Die vielen Bräuche in der Adventszeit wollen uns helfen, diese Zeit bewusster zu erleben und sinnvoll zu gestalten. 

Weihnachten

An Weihnachten erinnern wir uns der Geburt Jesu Christi. Die Feier des Weihnachtsfestes beginnen wir am Heiligen Abend mit einer Krippenfeier am Nachmittag. Am Abend bzw. in der Nacht feiern wir die Geburt Jesu Christi in der Christmette. Ebenso feiern wir am Morgen des 25. Dezember einen Gottesdienst. Am Abend des Weihnachtstages feiern wir ein gemeinsames Abendlob, einen Vespergottesdienst, in der Seelsorgeeinheit. Die Gottesdienstzeiten wechseln innerhalb der Seelsorgeeinheit in einem Turnus. Die aktuellen Termine finden Sie in der Gottesdienstordnung.

Der 26. Dezember, der zweite Weihnachtsfeiertag ist in der katholischen Kirche zugleich der Stephanstag. Wir denken in den Gottesdiensten an den ersten Märtyrer der Christenheit, den Diakon Stephanus. Die enge Verknüpfung beider Tage verweist darauf, wie auch bei Jesus Krippe und Kreuz zusammengehören.

Weitere Infos:

Erst am Ende des 4. Jahrhunderts feierte man das Weihnachtsfest am 25. Dezember.  Der 25. Dezember war in Rom der Geburtstag des „unbesiegten Sonnengottes“, den auch andere Völker im römischen Reich verehrten. Da man den wirklichen Geburtstag Jesu nicht kennt, wurde das Fest des unbesiegbaren Sonnengottes zum Fest der Geburt des neuen Lichts der Welt, zur Geburtstagsfeier Jesu Christi. In früheren Zeiten begann die Feier des Weihnachtsfestes mit dem Gottesdienst um Mitternacht, der Weihnachtsmette. Im Lauf der Zeit wanderte der Zeitpunkt nach vorne auf den Abend des 24. Dezembers und von dort weiter in den Nachmittag mit den Krippenfeiern für die Kinder. So kommt es, dass viele den Heiligen Abend schon für das Weihnachtsfest selbst halten. Übrigens, der Brauch, sich an Weihnachten zu beschenken geht auf Martin Luther zurück. In seiner Zeit war es üblich, den Kindern (und nur ihnen) am Nikolaustag, also am 6. Dezember kleine Geschenke zu geben. Luther hielt es theologisch für falsch, einen Heiligen derart hervorzuheben und setzte sich dafür ein, mit Hilfe der Geschenke das Geburtsfest des Heiligen Christ stärker zu betonen. Die Weihnachtszeit endet mit dem Fest der Taufe des Herrn am Sonntag nach Epiphanie, dem Dreikönigstag. Jesus wurde von Johannes dem Täufer im Jordan getauft und mit dieser Taufe begann auch das öffentliche Wirken von Jesus.

Silvester/ Neujahr

Einen besonderen Gottesdienst feiern wir zum Abschluss des Jahres am Silvesterabend um 18 Uhr mit der Jahresschlussandacht. Mit Lob und Dank bringen wir die Ereignisse des zurückliegenden Jahres vor Gott und bitten ihn um Segen für das neue Jahr. Zum Jahresanfang bitten wir Gott um seinen Segen für das kommende Jahr. Am Neujahrstag feiern wir eine Eucharistiefeier. Der Neujahrstag ist als Oktavtag von Weihnachten (8. Tag nach Weihnachten) zugleich Hochfest der Gottesmutter Maria. Zugleich wird er in der katholischen Kirche als Weltfriedenstag begangen.

Erscheinung der Herrn (6. Januar)

Im Gottesdienst heißt der 6. Januar „Fest der Erscheidung des Herrn“, (griech: Epiphanie). Im Matthäusevangelium ist überliefert, wie die Weisen aus dem Morgenland einem Stern folgten und so in der Krippe den neugeborenen Jesus fanden. Ihm brachten sie als Geschenke Gold, Weihrauch und Myrrhe mit.

Weitere Informationen

In unserer Gemeinde ist das Erscheinungsfest mit dem Brauch der Sternsinger fest verbunden. Sie gestalten an diesem Tag den Gottesdienste mit. Mehr zur Sternsingeraktion gibt es hier.

Weitere Infos:

 In der katholischen Kirche ist mit diesem Fest der Brauch der Sternsinger verbunden. Diese besuchen Menschen in ihren Häusern, verkünden die frohe Botschaft von der Geburt Jesu und sammeln Spenden für die Kinder in den armen Regionen dieser Welt. Die Sternsinger schreiben an die Türen die jeweilige Jahreszahl und *C+M+B*: Das bedeutet: Christus mansionem benedicat, auf deutsch: Christus segne dieses Haus. Da viele Leute den lateinischen Satz nicht kannten, sah man dahinter die Anfangsbuchstaben von Caspar, Melchior und Balthasar.

Fastenzeit

In der katholischen Kirche ist der Aschermittwoch Startpunkt der Fastenzeit. Im Gottesdienst wird den Christen Asche auf den Kopf gestreut oder mit Asche ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet. Die Gottesdienste werden in unserer Gemeinde auf ruhigere Weise als sonst gefeiert. Es gibt kein großes Vor- und Nachspiel der Orgel und kein Orgelspiel zum Kommunionempfang. Auch das Halleluja wird in dieser Zeit nicht gesungen.

Weitere Infos:

Die Wochen vor Ostern dienen der Vorbereitung auf das wichtigste christliche Fest. Sie haben verschiedene Namen. In der katholischen Kirche gebräuchlich sind dafür die Begriffe Fastenzeit, Österliche Bußzeit, oder auch einfach Zeit der 40 Tage (Quadragesima). Die Fastenzeit ist eine Besinnungszeit. Diese dauert 40 Tage und wurde schon im 4. Jahrhundert eingeführt. Sie beginnt mit dem Aschermittwoch und endet am Karsamstag. Dabei werden die Sonntage nicht mit gerechnet, denn jeder Sonntag ist ein kleines Osterfest.

Warum gerade 40 Tage? Diese Zeit umfasst 40 Tage. Das ist kein Zufall. Die Zahl 40 ist in der Bibel ein Hinweis, dass im Anschluss daran etwas Neues, Gutes beginnt. 40 Tage fastete Jesus in der Wüste, bevor er mit seinem Wirken in der Öffentlichkeit begann, 40 Tage war Mose auf dem Berg Sinai, bis er dem Volk Israel die Zehn Gebote brachte, 40 Jahre dauerte der Zug der Israeliten ins verheißene Land.

Warum gerade Asche? Asche ist ein Zeichen der Vergänglichkeit, aber auch ein Mittel zur Reinigung. Die Asche wird gewonnen, indem die Palmzweige des letztjährigen Palmsonntags verbrannt und dann durch ein Sieb gerieben werden. Das macht der Mesner bereits vor dem Gottesdienst.

Was heißt Fasten? Es geht in der Fastenzeit um eine innerliche und äußerliche Vorbereitung auf Karfreitag und Ostern. Das Fasten kann unterschiedliche Formen annehmen. Es geht darum, dem auf die Schliche zu kommen, was einen an einem befreiteren Leben hindert und sich einzuüben in diese befreitere Leben, für das wir von Gott her bestimmt sind. Es geht um die Überprüfung des Lebensstiles, um Umkehr und Befreiung, um Versöhnung und Neuanfang. Die 40- tägige bzw. 7-wöchige Zeitdauer hilft dazu, manche Verhaltensweisen einzuüben oder sich andere abzugewöhnen. Im Mittelalter gab es dafür strenge Regeln. Man sollte auf bestimmte Speisen verzichten, z. B. Fleisch, aber auch Eier. (Die gab es erst wieder an Ostern). Heute schaut jeder selbst danach, worauf er in der Fastenzeit achten will. Die Klassiker des Verzichts in dieser Zeit sind Alkohol und Süßigkeiten. Anderer schränken ihren Medienkonsum ein, schonen die Umwelt und bewegen sich mit eigener Muskelkraft usw. und nehmen sich mehr Zeit für das Gebet oder für andere Menschen. 

Weil man dabei nicht nur an sich selbst, sondern auch an andere denkt, gibt es in der katholischen Kirche die Aktion „Misereor“. Ein Hilfswerk, das Spenden für Menschen in den sog. Entwicklungsländern sammelt, wo es oft genug am Lebensnotwendigen fehlt.

Karwoche

Den Höhepunkt des Kirchenjahres bildet die Karwoche. Sie beginnt am Palmsonntag. Wir erinnern uns an den Einzug Jesu in Jerusalem. Am Gründonnerstag feiern wir das Letzte Abendmahl Jesu. Am Karfreitag erinnern wir uns an Jesu Sterben und Tod. Im Sterben die Hoffnung auf das Leben behalten: Mit Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern kommt das Kirchenjahr zu seinem entscheidenden Höhepunkt. Die Christen in aller Welt erinnern sich an Jesu Leiden, seinen Tod und seine Auferstehung. In der Osterfeier mit der vorangehenden Karwoche ist der Ursprung des späteren Kirchenjahrs zu finden.

Palmsonntag

Am Palmsonntag thematisieren die Lesungen und Gebete den Einzug Jesu in Jerusalem, der als bejubelter Friedenskönig und doch bescheiden auf einem Esel reitet. Die katholischen Gottesdienste beginnen an diesem Tag oft vor der Kirche, wo das Evangelium vom Einzug Jesu in Jerusalem verkündet wird. Mit Palmen in den Händen und mit Lobgesängen zieht dann die ganze Gemeinde in die Kirche ein.

Die 3 österlichen Tage

Gründonnerstag

Am Abend des Gründonnerstag erinnern wir uns an das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern. Dies geschah nach den Erzählungen des Neuen Testaments zur Feier des jüdischen Passahmahls. Dieser Tag ist sozusagen der Geburtstag der Eucharistiefeier, des Abendmahles. Übrigens, das Wort „Gründonnerstag“ hat nichts mit der Farbe zu tun, sondern kommt vom Mittelhochdeutschen greinen = weinen. Damit ist Bezug genommen auf das Klagegebet Jesu in der Nacht im Garten Gethsemane. In der katholischen Kirche beginnt der Gemeindegottesdienst am Donnerstagabend. Im Zentrum der biblischen Lesungen stehen die Einsetzungsworte des Abensmahles und das Zeichen der Fußwaschung. An diesem Tag empfangen wir in Albershausen die Kommunion in den Zeichen von Brot und auch von Wein. Allerdings können wir nicht jedes Jahr an Gründonnerstag eine Eucharistiefeier feiern. Im Wechsel mit Uhingen feiern wir in jedem zweiten Jahr eine Wort-Gottes-Feier, in der die Kommunion aus dem Uhinger Gottesdienst durch einen Boten direkt in die Wort-Gottes-Feier gebracht wird.

Karfreitag

Am Karfreitag erinnern wir uns an die Kreuzigung Jesu Christi. Wir tauchen ein in das Leiden Christi und erkennen darin die Liebe Gottes zu uns.

Osternacht

Mit der Feier der Osternacht beginnt die Osterzeit. Am späten Abend oder vor Sonnenaufgang versammeln wir uns in der noch dunklen Kirche und lauschen den biblischen Texten. Wir erleben das Licht und feiern die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.

Christi Himmelfahrt

40 Tage nach Ostern, und damit immer an einem Donnerstag, feiern wir, dass der auferstandene Christus zu seinem Vater im Himmel aufgefahren ist. Der Volksmund macht daraus den Vatertag. 

Pfingsten

Pfingsten ist Geburtstag der Kirche. Damals wurden die Jünger mit dem Heiligen Geist beschenkt und stellten sich mutig zu ihrem gekreuzigten und auferstandenen Herrn Jesus Christus.

Dreifaltigkeitsfest - Trinitatis

Am Sonntag nach Pfingsten nehmen wir besonders in den Blick, dass sich Gott uns Menschen auf unterschiedliche Weise zeigt. Als Vater, in seinem Sohn Jesus Christus und als Heiliger Geist. So beginnen und beenden wir auch jeden Gottesdienst: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Fronleichnam

An Fronleichnam feiern wir, dass Jesus in den Gestalten von Brot und Wein gegenwärtig ist. Dieser Feiertag wird nur in der katholischen Kirche gefeiert. In Albershausen beginnt Fronleichnam mit einem Festgottesdienst auf dem Schulhof der Albert-Schweitzer-Schule.

Frühmorgens wird ein Blumenteppich gelegt. Der Gottesdienst im Schulhof wird vom Musikverein Frohsinn musikalisch mitgestaltet. Die anschließende Prozession führt dann zur Kirche. (Bilder)

An Fronleichnam ist jedes Jahr das Gemeindefest von St. Martinus.

Erntedank

Der Griff ins Regal ist beim Einkaufen für die meisten so selbstverständlich, dass man wenig darüber nachdenkt. Am Erntedankfest halten wir bewusst inne um Gott zu danken – für die Ernte des Jahres und manches mehr. Das Erntedankfest feiern wir am Sonntag nach dem Michaelstag (dem 29. September). 

Allerheiligen

Das Fest Allerheiligen wird immer am 1. November gefeiert. Schon sehr bald wurden in der Kirche die Märtyrer besonders verehrt. Als nicht mehr jedem dieser Glaubenszeugen ein eigenes Gedenkfest gewidmet werden konnte, begann man ein Fest für alle Heiligen zu feiern. Schon um das Jahr 800 wird ein solches Fest am 1. November gefeiert.

Christkönigsfest

Der Christkönigssonntag ist in der katholischen Kirche der Name für den letzten Sonntag im Kirchenjahr. Am Sonntag darauf beginnt dann das neue Kirchenjahr mit dem 1. Advent. Christus ist ein König für unseren Alltag; er will unser Leben teilen und uns täglich begegnen in den Menschen, mit denen wir leben.